Offener Brief von Fedo Ertl
Liebe Freunde,
ich unternehme morgen, Mittwoch, die erste meiner Fahrten nach München, wo in nächster Zeit die Voruntersuchungen erfolgen und ein paar Tage später mit der Protonenbestrahlung begonnen wird. Ich unternehme die Fahrt mit einem Gefühl der unendlichen Dankbarkeit und der großen Hoffnung. Beides, Dank ebenso wie Hoffnung, sind hervorragende Begleiter, die ich Euch verdanke!
Das gute, fast euphorische Gefühl, das ich verspüre, führt sich nicht zuletzt auf den Umstand zurück, dass die großartige Aktion, die Ihr meinetwegen veranstaltet habt, auch ein so deutliches Zeichen ist für den Zusammenhalt von Menschen und das, was dadurch möglich werden kann.
Liebe Freunde – und ich zähle hier auch Menschen dazu, die ich nicht persönlich kenne, die aber durch ihre Teilnahme an der Aktion zu dem Erfolg beigetragen haben – ; und noch einmal: liebe Freunde, ich kann gar nicht genug betonen, wie wichtig und bedeutsam mir beides ist: die Finanzierung einer Behandlung, auf die ich meine Hoffnung setze, und dieses Engagement, das sich durch Euch so eindrücklich gezeigt hat. Diese beispiellose Solidaritätsaktion würde mir auch dann Hoffnung geben, wenn ich nicht der Nutznießer wäre.
Mein Freund und Weggefährte Wolfgang Temmel hat das alles in die Wege geleitet – mit Hilfe von Freunden, Künstlern, Kollegen.
Ich weiß, dass viele Menschen viel zum Gelingen beigetragen haben – Herbert Nichols, Werner Fenz, Kurt Flecker, Martin Behr, Günther Holler-Schuster ... und hinter den Institution Bund, Land Steiermark und Stadt Graz stehende Personen, die durch Ankäufe einen Beitrag geleistet haben. Ich weiß auch, dass dies nicht alle sind.
Wenn ich dir, Wolfgang, hier als einzigen direkt meinen unendlichen Dank ausspreche, dann tue ich das durch dich auch jenen gegenüber, die ich hier nicht namentlich nennen kann. Ich danke Euch allen, ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie sehr!
Fedo Ertl
Der am Sonntag im Forum Stadtpark über die Bühne gegangene „Nachmittag pro Fedo“ war ein voller Erfolg.
Im Rahmen der Benefizaktion für den schwer erkrankten Künstler Fedo Ertl konnte bei der Verkaufsausstellung „22.000,- pro Fedo“ insgesamt ein Erlös in der Höhe von knapp 26.000 Euro erzielt werden. Dieses Geld ermöglicht nun eine Spezialbehandlung in München für Fedo Ertl. Der 60-jährige Grazer Künstler wird in den kommenden Tagen zu dieser Behandlung, zu der wir ihm alles Gute wünschen, aufbrechen. Die Benefizaktion war, basierend auf einer Idee seiner Frau Ruth Tünkler, kurzfristig vom Künstler und Musiker Wolfgang Temmel organisiert worden.
Eine Welle der Solidarität führte dazu, dass die ursprünglich angestrebte Zahl von 22 teilnehmenden KünstlerInnen weit überschritten wurde. Zu den 22 KünstlerInnen (siehe Plakat) kamen noch Brigitte Haubenhofer-Salicites, ILA, Eilfried Huth, Alois Krenn, Christian Lutz, Christian Marczik, Eva Mohringer, Friederike Nestler-Rebeau, Norbert Nestler, Werner Schmeiser, Garfield Trummer, Günter Steinscherer, Heinz Trenczak, Gustav Troger, Regina Weiss, Andrea Zahlbruckner-Jaufer hinzu. Auch die Bands Son of The Velvet Rat und LENINs WHEELCHAIR sowie die Autoren Ernst M. Binder, Günter Eichberger, Max Höfler, Wolfgang Pollanz stellten sich in den Dienst der Aktion. Dass sich Dutzende freiwillige HelferInnen an der Umsetzung der Aktion unentgeltlich beteiligt haben, ist ein schönes Zeichen von Solidarität im Betriebssystem Kunst.
Der Dank gilt allen Beteiligten, den KäuferInnen und auch den VertreterInnen der Kulturpolitik, die hinten den Kulissen rasch und unbürokratisch agiert und so ebenfalls zum Erfolg der Benefizaktion beigetragen haben..
Fotoimpressionen (c) by Christian Koschar